Wisst Ihr, welches Wort in der Google-Suche mit am häufigsten im Zusammenhang mit dem Vizsla eingegeben wird? „Problem“! Es scheint viele Menschen zu geben, die Vizslas typische „Probleme“ zuschreiben, die sich aus meiner Sicht aber nur teilweise auf die Rasse zurückführen lassen. Ich habe in diesem Blogbeitrag versucht, sechs dieser vermeintlichen „Probleme“ zusammenzufassen und aufzuzeigen, wie sich die meisten davon mit konsequentem Training beheben lassen.
Leinenführigkeit
Entspanntes bei Fuß gehen bei durchhängender Leine – eine Baustelle, an der auch wir in manchen Situationen noch immer arbeiten. Da der Vizsla ursprünglich dafür gezüchtet wurde, vor seinem Jäger zu laufen und Wildfunde so früh wie möglich durch das rassetypische Vorstehen anzuzeigen, fällt vielen Hunden gerade die Leinenführigkeit schwer. Insbesondere in reizintensiven Situationen heißt es hier: Ruhig bleiben und sich nicht stressen lassen. Am besten trainiert Ihr das gewünschte Verhalten an der Leine jeden Tag und in unterschiedlichen Situationen. Lobt Euren Vizsla, wenn er sich richtig verhält und begrenzt jedes Ziehen und Zerren sofort. Ich kann zu diesem Thema unbedingt Anton Fichtlmeiers Buch „Der Hund an der Leine“ empfehlen und nur den Rat geben, Geduld zu haben. Kein Welpe, ob Vizsla oder nicht, kann mit 12 oder auch 15 Wochen perfekt an der Leine laufen. Aber mit den richtigen Grundlagen und einem konsequenten Training klappt es auch bei Euch!
Unruhe und Hibbeligkeit
In vielen Rassebeschreibungen liest man zwar über das hohe Energielevel und den Bewegungsdrang der Vizslas, viele Hundebesitzer haben aber kaum eine Vorstellung davon, was dies im Alltag bedeutet. Ja, der Vizsla ist ein Energiebündel, das viel Auslauf und Bewegung braucht. Was allerdings häufig Probleme bereitet, ist nicht etwa die Lauffreudigkeit der Rasse, sondern ihre Unruhe und Aufgeregtheit. Daher ist neben der Auslastung für Kopf und Körper besonders auch das bewusste Ruhen und Runterkommen wichtig. Der Vizsla neigt sonst dazu, sich von kleinsten Geräuschen und Bewegungen ablenken und aufdrehen zu lassen und ist insgesamt angespannt und ruhelos. Ein konsequentes Boxentraining für Zuhause sowie Ruheübungen für unterwegs machen Mensch und Hund das Leben leichter.
Überschwängliche Freude
Wie war das nochmal mit ruhelos? Spätestens wenn Besuch kommt, gibt es für den Vizsla meist kein Halten mehr. Schließlich muss jeder Mensch euphorisch begrüßt werden! Leider beinhaltet das oft rücksichtloses Anspringen und viele feuchte Hundeküsschen. Bayard war bei der Begrüßung einmal so außer Rand und Band, dass er sich seine Schwanzspitze an einem Möbelstück aufgeschlagen hat. Und das führte dazu, dass ihm beinahe sogar ein Stück seiner Rute amputiert werden musste. Den Erfahrungsbericht findet Ihr hier. Es lohnt sich also, das feurige Temperament Eures Vischels unter Kontrolle zu bringen – zu seinem und zum Schutz aller anderen Menschen, die eben gerade zur Tür hereinkommen. Gewöhnt Eurem Welpen also schon früh das Anspringen ab, indem Ihr Euch einfach wortlos umdreht und ihn ignoriert. Ich habe dann gewartet, bis Bayard sich hingesetzt oder von selbst auf seine Decke zurückgezogen hat und dieses Verhalten mit einem Leckerli belohnt. Wenn es an der Tür klingelt, schicke ich ihn heutzutage mit dem Befehl „Decke“ auf seinen Platz und belohne ihn, wenn er dort geduldig wartet. Denn dann können wir uns beide freuen – und das ganz ohne schlechtes Gewissen.
Jaulen und Bellen
Es gibt Hunderassen, wie den Australian Shepherd, die mithilfe ihrer Stimme beispielswiese eine Herde Rinder zusammentreiben. Für die jagdliche Arbeit des Vizslas ist kein Einsatz von Stimme notwendig und doch habe ich kaum eine Rasse erlebt, die mehr jault, bellt und grummelt. Besonders gerne kommen die mitunter lustig klingenden Töne zum Einsatz, wenn der Vizsla mit etwas unzufrieden ist. Auch bei einer Korrektur im Training habe ich oft erlebt, dass Bayard herzzerreißend winselt und jammert, so dass mich andere Hundebesitzer auf meine vermeintlich „scharfe Erziehung“ angesprochen haben. Kenner der Rasse wissen allerdings, dass Vizslas echte Dramaqueens sein können, die jede Art von Begrenzung und Korrektur durch ihren stimmlichen Einsatz verstärken. Immerhin muss die Welt ja mitkriegen, welch großes Leid dem Hund gerade wiederfährt, weil er beispielsweise auf seine Decke geschickt wurde. Lasst Euch von einem solchen Verhalten nicht aufs Glatteis führen und ignoriert es am besten. So lernt der Vizsla am schnellsten, dass ihm der Einsatz seiner Stimme nichts bringt.
Lebensmittelunverträglichkeiten
Durch meinen regelmäßigen Austausch und die Treffen mit anderen Vizsla-Besitzern habe ich leider häufig mitbekommen, dass viele Vertreter dieser Rasse mit einem eher sensiblen Magen gestraft sind. Auch Bayard reagiert schnell mit Durchfall oder Erbrechen, wenn er zu viele Leckerlies oder menschliches Essen bekommen hat. Schlimmer ist allerdings, dass viele Vizslas unter ausgeprägten Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten leiden, die oft erst dann erkannt werden, wenn sich Symptome wie Sodbrennen, Hautentzündungen, oder Nahrungsverweigerung zeigen. Ein Allergietest gibt Aufschluss, welche Futterbestandteile der Vizsla nicht verträgt, so dass häufig eine komplette Nahrungsumstellung erforderlich ist. Auch Barfen kann eine gute Alternative sein, wenn auch Dein Hund unter Lebensmittelunverträglichkeiten leidet.
Alleinebleiben
Ich bekomme häufig Nachrichten mit der Frage, ob Vizslas gut alleine bleiben könnten. Denn leider hält sich – aus meiner Sicht zu Unrecht – das Vorurteil sehr hartnäckig, dass der Vizsla genau damit ein Problem hätte. Vermutlich liegt das an einer Missdeutung der typischsten Eigenschaft des Vizslas, nämlich seiner Vorliebe, immer ganz nah bei seinen Menschen zu sein. Und obwohl auch Bayard ein absoluter „velcro dog“ ist, der auch mir auf Schritt und Tritt folgt, hat er keinerlei Probleme mit dem Alleinesein – vorausgesetzt natürlich, er ist ausgelastet und muss nicht gerade „ein Geschäft erledigen“. Ich muss allerdings sagen, dass ich das Alleinebleiben schon sehr früh mit ihm geübt habe. Wie ich dabei vorgegangen bin, habe ich in einem früheren Blogbeitrag bereits ganz ausführlich beschrieben.
Gibt es wirklich „typische Vizsla Probleme“?
Wie Ihr seht, ist vieles von dem, was man schnell als „rassetypisches Verhalten“ abstempelt, auf mangelndes Training zurückzuführen. Aus meiner Sicht gibt es kaum ein Problem, was sich mit Konsequenz, Geduld und einem guten Trainingsansatz nicht in den Griff bekommen lässt. Auch ich habe mir gerade im Bereich „Ruhe lernen“ und „Leinenführigkeit“ immer wieder Rat bei Profis geholt und die Einzelstunden haben mir hier das Selbstbewusstsein gegeben, auch scheinbar unlösbare „Probleme“ zu lösen. Und ich bin mir sicher, Ihr schafft das auch!
Die Schleppleine – für eine ganze Zeit war sie mein schlimmster Albtraum. Mittlerweile möchte ich sie bei der Arbeit mit meinem Vizsla-Rüden nicht mehr missen. Und sie ist zum Standard-Repertoire bei fast jedem Spaziergang geworden. Wieso? Das verrate ich Euch in diesem Blogbeitrag. Und erzähle Euch auch, wieso ich sie gerne schon sehr viel früher für mich entdeckt hätte.
Schleppleine beim Vizsla? Nein danke!
Fangen wir ganz vorne an: Als ich Bayard bekam, gab es die ersten Wochen nur das Geschirr und eine normale Leine. Im Wald habe ich den Welpen dann gerne abgeleint, ihn ein paar Meter vorlaufen lassen, ihn zu mir gerufen und ihn gelobt, wenn er angelaufen kam. Das alles in dem Glauben, dass ich so einerseits die Bindung zu mir stärke, andererseits automatisch den Rückruf trainiere.
Gleichzeitig war ich die ersten Monate als Vizsla-Mama davon überzeugt, dass ich meinen jungen Jagdhund nur durch intensiven Auslauf richtig auslaste. Und Auslauf habe ich dabei leider häufig mit Freilauf gleichgesetzt. Das Wörtchen „leider“ verrät an dieser Stelle schon, dass ich meine damalige Entscheidung heutzutage durchaus anders sehe und – sollte es jemals einen zweiten Hund geben – auch definitiv anders machen würde.
Und die Schleppleine? Die war zu dem Zeitpunkt so gar kein Thema. Ständig habe ich mich verheddert, hatte durch Nässe und Schmutz dreckige Hände und Klamotten oder war angespannt damit beschäftigt, das lange Seil auf- und wieder abzurollen. Und warum dann keine kurze Leine? Da der Vischel-Welpe bis zu seinem ersten Lebensjahr einfach noch nicht richtig leinenführig war, habe ich es mir mit dem Freilauf zugegebenermaßen oft auch „leicht“ gemacht und die Leinenführigkeit nur auf ganz bestimmten Passagen oder eben in der Hundeschule trainiert.
Der unkontrollierte Freilauf: Anfang vieler Probleme
Das rächte sich schnell und ich zahlte das „Lehrgeld“ für diese Entscheidung. Dadurch, dass Bayard im Wald fast immer freilaufen durfte, setzte er die Spaziergänge verständlicherweise mit „Freiheit“ und „Action“ gleich. Zwar blieb er immer auf den Wegen, da ich ihn vom ersten Tag an korrigierte, wenn er diese verließ, aber seine Aufmerksamkeit war trotzdem nicht immer bei mir. So kam es dann auch, dass längst nicht jeder Rückruf saß. Gerade, wenn uns andere Menschen oder Hunde entgegenkamen, denen Bayard unbedingt „Hallo“ sagen wollte, gab es den ein oder anderen Fall, bei dem er mich und mein Rufen einfach ignorierte.
Verständlicherweise waren die anderen Hundebesitzer wenig angetan. Und ich selbst blockiere heutzutage freilaufende Hunde rigoros, wenn sie Kontakt mit Bayard aufnehmen wollen, wenn er angeleint ist.
Meine Konsequenz auf dieses Verhalten meines Vizslas war allerdings nicht, seine Freiheit sofort und dauerhaft in Form einer Leine einzuschränken, damit er sich mein Vertrauen zurückverdient. Sondern eher Wege zu meiden, auf denen uns Hunde hätten begegnen können oder aber angespannt durch den Wald zu laufen, damit ich jeden Hund oder Spaziergänger nur ja vor meinem Vizsla wahrnehme.
Die Folge? Ich stand unter Dauerstrom, übertrug diese Nervosität auf meinen Vizsla, der dann wiederum noch aufgedrehter und unaufmerksamer wurde. Ein Teufelskreis!
Das Umdenken
Durch die Zusammenarbeit mit unseren Trainern und Gesprächen mit vielen anderen Vizsla-Besitzern, erkannte ich dann schnell, dass der Freilauf kein Dauerrecht des Hundes sein sollte, sondern ein Privileg. Und zwar eines, das sich der Hund durch positives Verhalten verdienen muss. Das heißt: Der Vizsla sollte erst von der Schleppleine oder sogar von der kurzen Leine in den Freilauf geschickt werden, wenn Bindung, Aufmerksamkeit und Rückruf zu 100 % sitzen. Und das dauert!
Dementsprechend würde ich meinen Vizsla-Welpen heutzutage ganz konsequent nur an der Schleppleine führen – und das vielleicht sogar für das gesamte erste Jahr. Den Radius einer solchen Leine kann man dann sukzessive ausweiten (Ein Glück gibt es Schleppleinen ja in so ziemlich jeder denkbaren Länge!), bis man sie wirklich nur noch in bestimmten Situationen braucht.
Für mich war ein besonders großer Aha-Effekt auch die Frage der Auslastung. Wie gesagt, lief ich ja in dem festen Glauben durch die Welt, dass ich meinen Vizsla nur durch Freilauf auslaste. Heute weiß ich: Absoluter Unsinn! Gerade das „Fuß laufen“ an der Leine und die ständige Orientierung am Hundeführer erfordern beim Hund größte Konzentration – speziell in der Anfangs- bzw. Trainingsphase. Und auch das lastet natürlich aus. Zudem habe ich gemerkt, dass Bayard nicht weniger müde ist, wenn wir unsere langen Spaziergänge an der Schleppleine machen. Im Gegenteil: Er ist viel konzentrierter und arbeitet mehr mit seiner Nase. Eine Aktivität, die ja ebenfalls für Auslastung sorgt.
Wie wir die Schleppleine heute nutzen
Mittlerweile ist die Schleppleine zu meiner Lieblingsleine geworden. Sie ist für mich ein praktisches „All-in-One“-Gerät, das Bayard ausreichend Radius zum Laufen und Schnüffeln schenkt, gleichzeitig aber auch kurzerhand so umfunktioniert werden kann, dass mein Vischel bei mir und bei Fuß läuft.
Auch das Problem der nassen, schmutzigen Hände haben wir gelöst, indem ich mich für eine Schleppe aus Biothane entschieden habe. Dieses Material besteht aus einem Strukturgewebe mit Kunststoffummantelung. Schmutz und Nässe perlen daran einfach ab und bei extremer Verschmutzung reicht es, die Leine kurz mit einem feuchten Lappen zu reinigen.
Die Schleppleine setze ich gerne dann ein, wenn ich „Ruhe“ in den Spaziergang bringen möchte, beispielsweise nach einem aufregenden Tag für Bayard. Oder wenn ich merke, dass entweder Bayard oder ich unkonzentriert sind, hilft uns die Leine, dass keine „Fehler“ passieren. Immerhin bin ich als Hundehalterin dafür verantwortlich, dass mein Vischel nicht zu anderen Hunden oder Spaziergängern läuft. Wenn ich das im Freilauf nicht garantieren kann, – auch weil ich als Führer gerade mit den Gedanken woanders bin und nicht schnell genug reagiere – ist die Schleppleine super geeignet, um dies auszugleichen.
Ihr seht: Mittlerweile bin ich ein absoluter Fan meiner Schleppe. Geht es Euch auch so? Oder welche Leinen nutzt Ihr bevorzugt? Ich freue mich auf Eure Kommentare!
In meinem Blogbeitrag über den Hormonchip beim Vizsla habe ich bereits angekündigt, dass ich mich für eine dauerhafte Kastration entschlossen habe. Nachdem diese nun durchgeführt wurde, möchte ich Euch von meinen Erfahrungen berichten.
Gründe für die Kastration
Ob man seinen Vizsla-Rüden kastrieren lässt oder nicht und ob man sich für eine chemische oder chirurgische Kastration entscheidet, sollte individuell abgewogen werden. Welche Gründe für mich wichtig waren und wie sich Bayards Verhalten durch den Hormonchip verändert hat, könnt Ihr in meinem entsprechenden Blogbeitrag im Detail nachlesen.
Hormonchip oder dauerhafte Kastration?
Der Hormonchip, auch chemische Kastration genannt, macht den Rüden für sechs oder zwölf Monate unfruchtbar. Da die Hormonkonzentration im Laufe der Zeit nachlässt, muss der Chip regelmäßig neu gesetzt werden. Es kommt daher immer zu einer Hormonschwankung: Ist der Chip frisch gesetzt, dauert es ein paar Wochen, bis die volle Dosis im Körper eingelagert ist. Nach knapp sechs bzw. zwölf Monaten merkt man dann auch, dass die Konzentration langsam nachlässt. Bayard hat beispielsweise wieder angefangen, zu markieren. Für mich ein deutliches Zeichen, dass der Hormonchip langsam an Wirkung verloren hatte.
Nicht nur, dass ich meinem Hund diese „Achterbahn der Hormone“ nicht regelmäßig zumuten wollte, gibt es hier natürlich auch einen finanziellen Faktor, der eine Rolle spielt: Der Hormonchip kostet – je nach Wirkdauer – jedes Mal zwischen 120 und 200 Euro. Eine Kastration ist mit einmalig etwa 250 bis 400 Euro deutlich günstiger.
Versteht mich nicht falsch: Das Finanzielle war für mich nicht ausschlaggebend. Und doch gehört es für mich dazu, alle Punkte – und somit auch diesen – in meine individuelle Entscheidung mit einzubeziehen.
Viel wichtiger war mir zum Beispiel, dass Bayard nicht gerne zum Tierarzt geht und immer total gestresst ist. Der Hormonchip hätte bedeutet, alle paar Monate dort hinzufahren. Allein das wollte ich ihm ersparen!
Vor der Kastration
Wie auch bei einer menschlichen Operation musste Bayard vor dem Eingriff nüchtern bleiben. Das heißt, er hat abends das letzte Mal gefressen und durfte morgens, etwa zwei Stunden vor dem Termin, das letzte Mal etwas trinken.
Uns wurde dazu geraten, etwa 24 Stunden vor dem Eingriff extreme körperliche Aktivität zu vermeiden, um den Organismus nicht zusätzlich zu stressen. Zwar ist Bayard ein gesunder, junger Rüde, aber ich habe den Rat gerne befolgt, indem ich einfach normale Spaziergänge an der Schleppleine unternommen habe, bei denen er viel Schnuppern aber eben nicht extrem rennen oder toben durfte.
Am Tag der Operation habe ich Bayard morgens zum Tierarzt gebracht. Zunächst erfolgte eine allgemeine Untersuchung und eine Blutabnahme mit großem Blutbild. Letzteres ist offenbar nicht verpflichtend, aber da ich sein Blut noch nie haben untersuchen lassen, wollte ich hier einfach mal schauen, was das Ergebnis sagt.
Nachdem die Ergebnisse unauffällig waren, bekam Bayard dann eine kleine Beruhigungsspritze und dann die Narkose. Wir hatten noch Zeit, in einen ruhigeren, abgedunkelten Nebenraum zu gehen, wo Bayard dann langsam eingeschlafen ist. Ich denke, es hat etwa 15 Minuten gedauert, bis er wirklich geschlafen hat.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich ihn dann in die Obhut des Praxispersonals übergeben. Aufgrund der damaligen Corona-Situation durfte ich leider nicht dort warten, sondern konnte nach Hause fahren und wurde angerufen, als Bayard fertig war.
Die Stunden danach
Ich hatte der Tierärztin am Morgen einen weichen Kragen gegeben, den Bayard anstatt des Plastiktrichters tragen sollte. Seit seiner Rutenverletzung kennt er den zwar sehr gut, er ist aber unbequem beim Schlafen und ich wollte ihm nach der Operation einfach den größtmöglichen Komfort bieten.
Für mich war es sehr schwer, Bayard so angeschlagen zu sehen: Er war absolut wackelig auf den Beinen und wirkte sogar ein wenig apathisch. Zusätzlich waren seine Augen komplett verklebt und tränig. Das sei ganz normal versicherte man mir und der Zustand würde sich innerhalb der nächsten Stunden verbessern.
Den Kofferraum meines Autos hatte ich komplett mit seinem Hundebett und weichen Decken ausgestattet. Zuhause angekommen, habe ich ihn dann ins Körbchen geführt, wo er sofort wieder eingeschlafen ist. Der Zustand des „Immer-wieder-wegdösens“ hat etwa 2 Stunden gedauert. Danach ist Bayard das erste Mal aufgestanden und ein paar Schritte gelaufen.
In direkter Nähe zu seinem Körbchen hatte ich Wasser und etwas zu Fressen platziert. Natürlich gab es nach dem Eingriff einen besonderen Leckerbissen für Bayard, von dem ich sicher war, dass er ihn sicher fressen würde. Und so war es auch: Nach etwa drei Stunden nahm Bayard dann seine erste Mahlzeit zu sich und trank etwas. Für mich eine große Beruhigung, dass es ihm wohl wirklich gut zu gehen schien.
Den Tag nach der OP war Aktivität natürlich tabu. Wir waren drei oder vier Mal draußen im Garten, damit er sein Geschäft erledigen konnte. Ansonsten lief an diesem Tag nur eins: Ruhe, Ruhe, Ruhe.
Medikation
In der Tierarztpraxis war Bayard mit Schmerzmitteln versorgt worden. Am Abend sollte er dann eine weitere Dosis Schmerzmittel bekommen. Er bekam Metacam, das ich in Abhängigkeit zu seinem Gewicht in einer Spritze aufziehen und ihm ins Maul geben musste. Natürlich gab es danach immer ein Leckerli, wenn er die gelbich-weiße Paste brav geschluckt hatte.
Dieses Schmerzmittel musste alle 24 Stunden verabreicht werden und das für vier Tage. Dass eine weitere Eingabe nicht nötig wäre, bestätigte die Tierärztin bei einer Nachuntersuchung, bei der Bayard auch nochmal Antibiotika bekam, um einer Entzündung vorzubeugen.
Ich hatte während der gesamten Phase der Heilung nicht einmal das Gefühl, dass Bayard Schmerzen hatte. Im Gegenteil: Am nächsten Morgen, als wir mit der Schleppleine unterwegs waren, sah man ihm fast nicht an, dass er überhaupt operiert worden war. Er sprang munter herum und ich musste ihn bewusst ins „Fuß“ nehmen, damit er die Nähte durch seine schnellen Bewegungen nicht dehnt.
Wundheilung
Bayards Wunde bestand aus zwei kleinen präskrotalen Schnitten, die jeweils mit einer Naht versehen worden waren. Nach der Kastration hatte die Tierärztin die Wunde großflächig mit Silberspray eingesprüht. Dieses wird zur Unterstützung der Wundheilung gegeben und verhindert eine Verschmutzung der Wunde.
Natürlich musste ich darauf achten, dass Bayard sich nicht leckt, was durch den Trichter aber erfolgreich verhindert wurde. Bei der Nachkontrolle am vierten Tag nach der OP prüfte die Tierärztin die Naht und bestätigte, dass diese sehr gut aussähe.
Die Fäden, die sie benutzt hatte, waren selbstauflösend und würden etwa am zehnten bis 14. Tag von selbst herausfallen. Falls nicht, könnte man einfach mit einer Pinzette nachhelfen.
Natürlich gehörte ich, als jemand, der kein Blut sehen kann, zu den glücklichen Hundebesitzern, die selbst Hand anlegen und die Fäden ziehen mussten. Wobei „ziehen“ hier nicht richtig ist. Nachdem ich die Wunde und eine kleine Nagelschere großflächig desinfiziert hatte, reichten zwei kleine Schnitte und ein ganz leichtes Ziehen am Faden, bis sich beide komplett lösten.
Da sich an der einen Nahtstelle ein minimaler, roter Rand gebildet hatte, griff ich hier wieder auf mein altbewährtes Wundermittel, Manuka-Honig, zurück, der uns schon bei Bayards Rutenverletzung vor einer Amputation bewahrt hatte.
Den Trichter trug Bayard etwa 10 Tage. Und danach noch einmal an Tag 14, damit er sich den Manuka-Honig nicht weglecken konnte. Die minimale Entzündung war nach einem Tag mit dieser Honigbehandlung übrigens komplett verschwunden.
Zusammenfassung: Kastration beim Vizsla
Ich finde, Bayard hat den gesamten Eingriff unglaublich gut und vor allem schnell weggesteckt. Die ersten Tage nach der OP musste ich ihn nahezu bremsen, damit er nicht zu sehr tobt und läuft. Die Schleppleine war während dieser Zeit unser bester Freund und hat uns sehr gute Dienste erwiesen.
Wenn wir anderen Hunden begegneten, habe ich immer gesagt, dass Bayard frisch operiert ist, so dass die Halter entsprechend reagieren und ihre Hunde frühzeitig ranholen konnten.
Ich denke, dass die Heilung insgesamt so unkompliziert verlaufen ist, hängt mit einigen Faktoren zusammen: Bayard ist jung und gesund, der Eingriff war insgesamt minimal invasiv und ich habe penibel darauf geachtet, dass er sich die Wunde nicht leckt oder sie sonst irgendwie verunreinigt wird.
Nichtsdestoweniger ist und bleibt eine Kastration ein operativer Eingriff und eine Vollnarkose ist für den Körper immer belastend. Ich persönlich bin jedoch froh, mich für die Kastration entschieden zu haben und noch mehr, dass Bayard die OP so gut weggesteckt hat.
Sind Eure Vizslas kastriert? Und käme eine Kastration für Euch überhaupt in Frage?
Der Magyar Vizsla weist rassetypische Charaktereigenschaften auf. Doch gibt es wesentliche Unterschiede zwischen Rüden und Hündinnen? Durch meine Erfahrungen bei der Erziehung beider Geschlechter konnte ich einige Gegensätze beobachten, die ich Euch im folgenden Blogbeitrag einmal zusammengestellt habe.
Ein paar Bemerkungen vorab…
Die folgende Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und beruht auf meinen subjektiven Erfahrungen und dem regelmäßigen Austausch mit anderen Vizsla-Besitzern. Zudem ist natürlich jeder Hund ein individuelles Wesen und es gibt sicher Rassevertreter, die von diesen Unterschieden abweichen. Ihr habt mit Euren Vischels gegenteilige Erfahrungen gemacht? Dann schreibt sie mir doch gerne unten in die Kommentare, so dass wir diese Auflistung gemeinsam ergänzen können!
Größe und Gewicht
Natürlich unterscheiden sich beim Magyar Vizsla Rüden und Hündinnen auch optisch: Während die männlichen Vertreter der Rasse laut FCI Standard eine Widerristhöhe von 58 – 64 cm erreichen, sind die weiblichen Tiere mit 54 – 60 cm meist deutlich kleiner. Das macht sich auch beim Gewicht bemerkbar, denn die Hündinnen wiegen normalerweise zwischen 18 – 25 kg, bei Rüden sind 20 – 29 kg üblich.
Läufigkeit
Die Läufigkeit ist ein weiterer, zunächst offensichtlich erscheinender Unterschied. Etwa alle sechs bis neun Monate werden die Hündinnen läufig und reagieren sehr individuell auf die Veränderungen in ihrem Körper. Ich selbst habe bemerkt, dass Aika, die Vizsla-Hündin, die ich acht Jahr betreut habe, in dieser Zeit einerseits ihre Ruhe wollte, andererseits auch sehr kuschel- und nähebedürftig war. Zudem habe ich wahrgenommen, dass Befehle „während der heißen Tage“ weniger folgsam ausgeführt wurden.
Dominanzverhalten
Wer glaubt, dass das Hormonchaos ein typisches Problem bei Hündinnen sei, irrt gewaltig: Zwar werden Rüden nicht läufig, allerdings ist auch das plötzlich einsetzende Dominanzverhalten in der Pubertät nicht zu unterschätzen – und es dauert länger als jede Läufigkeit. 😉
Dazu gehört einerseits das gewissenhafte Markieren während der Spaziergänge, aber auch Imponiergehabe oder Aggression gegenüber anderen Rüden können ein Symptom der Pubertät beim Vizsla-Rüden sein. Ich habe mit Bayard vor allem kräftig diskutieren und immer wieder die Rangfolge demonstrieren müssen, die von jungen Rüden natürlicherweise mehr in Frage gestellt wird als von Hündinnen.
Training und der „will to please“
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hündinnen beim Training ein wenig „leichtführiger“ agieren und weniger „diskutieren“, wenn es beispielsweise um Impulskontrolle und Steadiness geht. Dafür habe ich das Gefühl, dass Rüden teilweise sensibler auf Kommandos reagieren und schon sehr kleine körpersprachliche Befehle wahrnehmen.
Der jagdhundtypische „will to please“ ist hingegen beiden Geschlechtern angeboren, so dass sich beide sehr gelehrig und aufmerksam zeigen und schnell neue Kommandos lernen. Dass die Hunde beim Training bisweilen aufgedreht, ungeduldig und hektisch agieren, konnte ich ebenfalls bei beiden Geschlechtern beobachten. Da heißt es dann als Hundehalter: ruhig und geduldig bleiben und Gelassenheit ausstrahlen.
Dickköpfigkeit
Einen starken eigenen Willen zeigen beide Geschlechter, der sich aufgrund meiner Erfahrung aber auf unterschiedliche Weise zeigt: Während Hündinnen meist „zickig“ und bisweilen beleidigt reagieren, wenn ihnen etwas nicht passt und sich zurechtgewiesen werden, sind Rüden sehr dickköpfig. Ich habe bei Bayard mitunter erlebt, dass er sich einfach hinsetzt und nicht weitergeht, wenn er keine Lust hat. Oder – gerade als die Hochphase der Pubertät erreicht war – beim Training lieber rumgealbert als gearbeitet hat.
Nachgiebig sollte man weder bei Hündin noch beim Rüden sein. Die intelligenten Jagdhunde bemerken Schwäche in Form von Inkonsequenz ihres Halters sofort und nutzen diese gerne aus. Auch wenn es anstrengend ist: Setzt einen Befehl immer durch! Euer Vizsla muss lernen, dass jede Diskussion mit Euch zwecklos ist, da Ihr Euch am Ende durchsetzt.
Geistige Reife
Ein aus meiner Sicht sehr deutlicher Unterschied zwischen Vizsla-Rüde und -Hündin ist die geistige Reife: Während sich die weiblichen Tiere üblicherweise gemäß ihres Alters verhalten, bleiben die Rüden im Kopf sehr viel länger ein Welpe. Zwar können beide Geschlechter des Magyar Vizslas echte Clowns und Spaßmacher sein, die Rüden zeigen aber noch deutlicher eine gewisse Art von Schalkhaftigkeit und sind für eine längere Zeit ungestüm.
Ich habe das Gefühl, die männlichen Tiere können ihre Größe und ihr Gewicht oft sehr schlecht einschätzen. Ich würde Bayard daher sogar eine gewisse Ungeschicktheit attestieren und bezeichne ihn liebevoll sogar als „kleines Mondkalb“, wenn wieder irgendwas umfällt, weil er beispielsweise gegen den Couchtisch rennt.
Unabhängigkeit
Weiblichen Vizslas wird gerne eine größere Unabhängigkeit nachgesagt, die ich ebenfalls bestätigen kann. Während Aika sich beispielsweise sehr gerne draußen alleine gesonnt hat, braucht Bayard immer irgendeine Art von Kontakt und versichert sich regelmäßig, dass ich wirklich noch da bin. Auch wenn ich den Raum verlasse, folgt er mir „wie ein Schatten“. Ein solches Verhalten habe ich bei Hündinnen seltener beobachten können.
Echte „velcro dogs“ sind jedoch beide Geschlechter, so dass Ihr mit Kontaktliegen und Kuscheleinheiten überschüttet werdet, egal ob Ihr Euch für eine Vizsla-Hündin oder einen -Rüden entscheidet.
„Love you“ vs. „in love with you“
Im englischen Sprachraum hat sich zur Unterscheidung von Vizsla-Rüden und -Hündinnen das folgende Sprichwort etabliert: „The females love you, the males are in love with you.“ (Frei übersetzt: Die Hündinnen lieben dich, die Rüden sind in Dich verliebt.)
Während die weiblichen Tiere eine ruhige und innige Zuneigung zeigen, sind die männlichen Tiere viel eher Charmeure, die mehr Bestätigung brauchen und sich Eurer Liebe häufiger versichern werden.
Ich muss sagen, dass ich dieses Sprichwort nicht zu 100% unterschreiben kann, denn die beiden Hunde, die ich intensiv kennenlernen durfte, haben Tendenzen beider Verhaltensweisen gezeigt.
Mittlerweile bekomme ich von Euch regelmäßig Nachrichten über meinen Blog oder meinen Instagram-Account. Und zwei der am häufigsten gestellten Fragen sind, ob der Vizsla gut alleine bleiben kann und wie wir das Alleinebleiben trainiert haben. Beides möchte ich im folgenden Blogbeitrag beantworten.
Der Vizsla kann wegen seiner Anhänglichkeit nicht alleine bleiben?
Besonders bei angehenden oder neuen Vischel-Besitzern scheint Verunsicherung darüber zu herrschen, ob und wie lange die Hunde alleine bleiben können. Dabei ist es wohl nicht nur eine generelle Frage, inwiefern ein Welpe Zeit alleine verbringen kann, sondern die Verwirrung hat offenbar mit dem Verständnis der Rasse Magyar Vizsla als solches zu tun. Doch wieso eigentlich?
In vielen Charakterbeschreibungen werden unsere Vischels als besonders menschenbezogen, anhänglich und nähebedürftig vorgestellt. Im englischen Sprachraum hat sich hierfür sogar der Begriff „velcro dog“ etabliert. Das legt die Vermutung nahe, dass Vizslas aufgrund ihres Wesens Probleme damit hätten, von ihrem Menschen getrennt zu sein. Ich kann bestätigen, dass all die oben genannten Eigenschaften auf den Vizsla zutreffen und ich das Gefühl habe, dass Bayard immer dann am glücklichsten ist, wenn er überall dabei sein darf. Nichtsdestoweniger bedeuten Anhänglichkeit und Nähebedürfnis nicht, dass der Vizsla – im Gegensatz zu anderen Rassen – größere Probleme damit hätte, alleine zu bleiben. Doch, und hier kommt die berühmte Einschränkung, ist den Hunden diese Fähigkeit nicht „angeboren“, sondern muss kontinuierlich und von Beginn an trainiert werden.
Das Alleinebleiben muss beim Vizsla trainiert werden
Ob ein Hund alleine bleiben kann oder nicht, ist keine Frage der Rasse. Sondern hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So hat ein müder, ausgelasteter Hund nach einem langen Spaziergang sicher weniger Probleme, für ein paar Stunden alleine in seinem Körbchen zu schlafen als einer, der gerade ein dringendes Bedürfnis hat. Und natürlich spielen auch die Umgebung und Geräuschkulisse eine Rolle. Es gibt viele Hunde, die in unbekannten Situationen schlechter zur Ruhe kommen und beispielsweise alleine im Hotelzimmer herzzerreißend weinen, während sie im eigenen Zuhause nie Probleme mit dem Alleinsein haben.
Daher gilt: Das Alleinesein muss trainiert werden – und das am besten sowohl in vertrauter als auch unbekannter Umgebung! Doch wie gelingt es, das Alleinesein beim Vizsla zu üben?
So trainiert Ihr beim Vizsla das Alleinebleiben
Nachdem sich Bayard ein paar Tage eingewöhnt hatte, haben wir ja bereits mit dem Boxentraining angefangen. Den Erfahrungsbericht dazu findet Ihr hier. Dabei sollte der kleine Vizsla vor allem lernen, dass er in der Box zur Ruhe kommen und schlafen kann, weil dort keinerlei Action oder sonstige Ablenkung auf ihn wartet.
Dadurch haben wir die Box automatisch als seinen Ruheplatz etabliert, was auch beim Training für das Alleinebleiben extrem hilfreich war. Denn sobald er die Box akzeptiert hatte und nicht mehr jammerte, sobald er dort hineingeschickt wurde, dauerte es meistens keine halbe Minute, bis er sich hinlegte und schlief. Somit war es dann ein Leichtes, das Haus zu verlassen und wiederzukommen, da Bayard ohnehin im Reich der Träume verweilte.
Am Anfang bin ich natürlich nur minutenweise aus dem Haus gegangen, um beispielsweise den Müll nach draußen zu bringen. Nachdem ich merkte, dass er meine Abwesenheit meistens nicht einmal bemerkte, habe ich die Intervalle langsam ausgeweitet und war dann zuerst 15, dann 30 und nach einigen Tagen sogar eine komplette Stunde zum Einkaufen unterwegs.
Ich weiß noch, wie aufgeregt ich durch den Supermarkt gehetzt bin, nur um dann zu Hause einen noch immer tief schlafenden Welpen vorzufinden.
Selbstverständlich wurde Bayard nur dann in die Box geschickt, wenn er getrunken, gefressen und sich kurz vorher gelöst bzw. draußen getobt hatte. So war der kleine Hund ausgelastet und zufrieden und musste gar nicht erst jammern, sondern konnte „beruhigt“ schlafen.
Ein weiterer Vorteil der Box ist auch, dass der Welpe natürlicherweise nicht „seine Höhle“ beschmutzen will und meistens klangvoll Bescheid gibt, wenn er mal muss. So hat das Schlafen in der Box ebenfalls dabei geholfen, nachts wachzuwerden, wenn er sich meldete und nach draußen musste. Und ich konnte dadurch relativ gut die Zeit abschätzen, die Bayards Darm und Blase aushalten, um das Alleinesein auch daran anzupassen.
Alleinebleiben ohne Boxentraining
Natürlich kann man mit dem Vizsla auch ohne Box das Alleinebleiben üben. Das Boxentraining erleichtert es aus den oben genannten Gründen aber enorm.
Ohne Box würdet Ihr den Welpen bestenfalls auf seine Decke schicken und das Haus dann zunächst für wenige Minuten verlassen. Sobald Ihr wiederkommt und Euer Vischel ruhig auf seiner Decke liegt, kann man dies belohnen.
Von dieser Methode halte ich persönlich nicht so viel, da sie dem Weggehen und Wiederkommen zu viel Aufmerksamkeit schenkt. Da Vizslas ohnehin sehr reizsensibel sind, kann ein solches Belohnungsverhalten auch dazu führen, dass der Hund unruhig darauf lauert, bei Eurer Rückkehr belohnt zu werden. Und weil die Ungeduld beim Vizsla häufig durch Jaulen oder andere Geräusche unterstützt wird (Ja, Vischels sind was das angeht sehr lautstarke Drama-Queens), „züchtet“ man sich so im Zweifel einen Hund heran, der genau eines nicht kann: Ruhig, entspannt und vor allem leise alleine zu bleiben.
Fazit: Alleinebleiben beim Vizsla
Mit entsprechendem Training kann der Vizsla nicht weniger gut oder schlecht alleine bleiben wie andere Hunderassen. Ein gut aufgebautes Boxentraining unterstützt Euch dabei, das Alleinesein mit Eurem Welpen zu üben. Zusätzliche Belohnungen sind aus meiner Sicht nicht erforderlich oder können mitunter kontraproduktiv sein, da Vizslas ihre Ungeduld häufig klangvoll zum Ausdruck bringen und wir uns ja keinen Hund wünschen, der während unserer Abwesenheit jault, weil er auf ein Leckerli wartet.
Wie habt Ihr das Alleinebleiben trainiert? Und wie lange können Eure Vizslas alleine sein? Ich würde mich über Eure Kommentare und Erfahrungsberichte freuen!
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